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Epilepsie beim Dalmi und Vererbung
Dass der Dalmatiner hin und wieder von Epilepsie betroffen sein kann, ist unter Züchtern kein
Geheimnis mehr. Jedoch ist es weiterhin ein Geheimnis für die Welpenkäufer, denn denen wird
nicht mitgeteilt, ob es vielleicht Ahnen im Pedigree gibt, die Epileptiker waren oder Epileptiker
gezeugt haben.
Schauen wir uns doch zuerst einmal die Formen der Epilepsie an. Der Tierarzt unterscheidet hierin
zwischen zwei verschiedenen Formen:
der sekundären oder symptomatischen Epilepsie mit einer vorliegenden Grunderkrankung und
der primären oder auch idiopathischen Epilepsie ohne Grunderkrankung, hinter der eine
genetische Ursache vermutet wird.
Eine symptomatische Epilepsie kann durch verschiedenste Erkrankungen ausgelöst werden. Ein
Hirntumor, Kopfverletzungen, Probleme der Nieren, gestörte Leberfunktion, Unterzuckerung,
Veränderung der Blutsalze und Vergiftungen oder auch tatsächlich erhöhter Stress. Auch
Verletzungen durch einen Unfall können epileptische Anfälle auslösen. Oft berichten Tierärzte
dann tatsächlich von einer posttraumatischen Belastungsstörung, analog zur Erkrankung beim
Menschen. Bei einer symptomatischen Epilepsie reicht die Anfallshäufigkeit von nur einem
einzigen Anfall, bis hin zu wiederholten Anfällen über einen längeren Zeitraum.
Als Beispiele dafür, finden sich zwei Hunde aus meiner Zucht. Einmal aus meinem C-Wurf der
Cedrig, der nur 5 Jahre wurde. Er hatte einen Gehirnturmor und daraus entwickelte sich eine
Epilepsie mit teilweise aggressiven Verhaltensstörungen, die sogar gegen seine Besitzer gingen.
Auch in meinem Q-Wurf (wird bald 6 Jahre) gibt es einen Rüden, der mit knapp 1 1/2 Jahren einen
epileptischen Anfall erlitt. Auslöser hier war wohl erhöhter Stress durch eine ungewöhnlich laute
und durch Bauarbeiten beängstigende Umgebung, die ihm arg zu schaffen machte. Drücken wir
die Daumen, dass es bei nur einem Anfall in seinem Leben bleibt.
Bei der idiopathischen Epilepsie sieht es da schon etwas anders aus. Diese Form tritt in der Regel (Außnahmen bestätigen die Regel)
zwischen dem 1. und 5. Lebensjahr auf. Man spricht von einem Epileptiker, wenn beispielsweise mindestens 2 epileptische Anfälle im
Abstand von 24 Stunden auftreten. Es bedarf dem vorherigen Ausschluss einer Grunderkrankung und somit gilt der Hund dann als
soweit gesund. Dennoch gibt es Störungen in seinem Gehirn, die Anfälle auslösen. Beim Dalmatiner wurde im Gegensatz zum
Rhodesian Ridgeback noch kein genetischer Auslöser gefunden, jedoch gibt es bei den bekannten Dalmatinern mit Epilepsie konkrete
Hinweise in den Ahnen.
Es gibt dazu nicht nur einige Beispiele, sondern auch konkrete Fakten. So sind die bekanntesten Epileptiker in der Dalmatiner-Welt
Ridotto Zoe (Hündin), Dallas Quex Road (Rüde) und Dalinda Dandino Dancer (Rüde). Daraus sind viel eingesetzte Nachkommen
entstanden:
Ridotto Zoe (Epileptikerin)
Jilloc’s A Man in the Mirror (viel eingesetzter Zuchtrüde)
Jilloc’s Hell Driver (Linienzuchtprodukt auf Ridotto Zoe)
Dallas Quex Road (Epileptiker)
Risadors Anton (ab und an eingesetzter Zuchtrüde)
Timanka’s Almoust A Clown (ab und an eingesetzter Zuchtrüde)
Dalinda Dandino Dancer (Epileptiker)
Super Trooper at Knightstone (ab und an eingesetzter Zuchtrüde)
Washakie Chief As Great As (viel eingesetzter Zuchtrüde)
Die beiden Epileptiker Ritotto Zoe und Dallas Quex Road haben folgende Ahnen gemeinsam:
Washakie Clausentum Lucy
Dallas Fascsmilia
Pampard Poppy
Dallas Celtic Rose
Dallas Super Star
Dallas Hippique
Favorita
Dalmatinca Dan
Dalinda Dandino Dancer hat mit Ridotto Zoe ausschließlich Washakie Othello gemeinsam, der von Washakie Clausentum Lucy
abstammt.
Dalinda Dandino Dancer hat mit Dallas Quex Road ausschließlich Washakie Clausentum Lucy und ihre Ahnen gemeinsam.
Ich gebe hier mal ein paar Beispiele auf die etwaige genetische Vererbung von Epilepsie, basierend auf diesen Ahnen.
BEISPIEL 1
In der Zuchtstätte von der Lendorfer Höhe, gab es in den Würfen C, D und E insgesamt 7 Welpen die an Epilepsie erkrankt sind.
Vater der Welpen vom C-Wurf
Crescendo vom Hossenhaus
Mutter der Welpen vom C-Wurf
Quendy vom Scheibenholz
Vater der Welpen vom D-Wurf
Jilloc’s Hell Driver
Mutter der Welpen vom D-Wurf
Quendy vom Scheibenholz
Vater der Welpen vom E-Wurf
Jilloc’s Hell Driver
Mutter der Welpen vom D-Wurf
Quendy vom Scheibenholz
Jetzt könnte man spontan davon ausgehen, dass auf den ersten Blick die Mutter Ursache des Übels ist. Man muss sich jedoch die
Ahnen beider Zuchttiere bis in die hintersten Generationen ansehen.
Crescendo vom Hossenhaus hat über seinen Vater, den viel eingesetzten Zuchtrüden Perdita’s Inside Information mehrere Male
Dallas Facsimilia, Pampard Poppy und Washakie Clausentum Lucy im Pedigree.
Über seine Mutter, Fantasia vom Gramzower Kloster, trägt er ebenfalls mehrmals Dallas Facsimilia, Pampard Poppy und
Washakie Clausentum Lucy in sich.
Quendy vom Scheibenholz hat über ihren Vater ebenfalls Perdita’s Inside Information im Pedigree. Und dementsprechend
mehrmals Dallas Facsimilia, Pampard Poppy und Washakie Clausentum Lucy.
Über ihre Mutter trägt sie zudem mehrmals Washakie Clausentum Lucy in sich.
Crescendo vom Hossenhaus und Quendy vom Scheibenholz haben beide KEINEN der bekannten Epileptiker in ihren Ahnen,
sondern ausschließlich die Ahnen, aus denen die Epileptiker entstanden sind.
Schauen wir nun auf Jilloc’s Hell Driver.
Jilloc’s Hell Driver stammt ab von Jilloc’s A Man in the Mirror.
Jilloc’s A Man in the Mirror stammt ab von Ridotto Zoe (Epileptikerin).
Jilloc’s Hell Driver ist zudem ein Linienzuchtprodukt auf Ridotto Zoe. Das heißt, dass sein Vater Jilloc’s A Man in the Mirror und
seine Mutter Jilloc’s Candle in the Wind, Halbgeschwister waren die beide dieselbe Mutter, nämlich Ridotto Zoe (Epileptikerin) haben.
Somit wundert es einen tatsächlich nicht, dass es einige Nachkommen in der Zucht von der Lendorfer Höhe gibt, die an idiopathischer
Epilepsie erkrankt sind. Leider hat die Zuchtstätte aus den vergangenen Fehlschlägen nichts dazu gelernt, denn die Zucht von der
Lendorfer Höhe züchtete erneut.
Der F-Wurf fiel im Dezember 2021 aus Amicus Punctatum Albus (LUA Rüde) und Frau Antje vom Scheibenholz.
Amicus Punctatum Albus hat 2x Ridotto Zoe (Epileptikerin) im Pedigree.
Frau Antje vom Scheibenholz hat ebenfalls wie Quendy vom Scheibenholz die gesamte Abstammung, die schon in den Würfen C, D
und E für reichlich Epilepsiestoff gesorgt hat. Aus dem aktuellen F-Wurf sollen wieder drei Welpen in die Zucht gehen, nämlich die mit
dem begehrten LUA-Gen Felix, Fussel und Fenja von der Lendorfer Höhe.
Die alte Webseite der Zucht von der Lendorfer Höhe existiert noch, wird aber nicht mehr aktualisiert. Dort steht noch, dass die
Zucht beendet wurde, aufgrund der epileptischen Vorfälle. Über Facebook “präsentiert” sich die Zucht nun neu, ohne jegliche
Hintergrundinformationen vergangenen Zuchtgeschehens oder der aktuellen Elterntiere. Besonders interessant finde ich diese
Ausssage, die der Züchter damals auf seiner Webseite äußerte:
Zitat:
Ich empfinde diese Aussage als absolut dreist und unverschämt. Welche Vorzüge wären denn das ? Das bedeutet also, dass der
VDH-Züchter kontrolliert Epileptiker züchtet ?? Schauen wir uns nun das nächste Beispiel an.
BEISPIEL 2
Der D-Wurf der Zuchtstätte vom Hossenhaus, wurde vom preisgekrönten Kamilkan Väinämöinen gezeugt. Die Züchter hätten sich
wohl für den Rüden aufgrund seines umwerfenden Charmes, Erfolges und Pedigree entschieden. Einige Monate, nachdem der D-Wurf
gezeugt wurde, erhielt die Züchterin vom Hossenhaus die Mitteilung, dass zwei Kiinder der Rüden Kamilkan Väinämöinen an
Epilepsie erkrankt seien. Schauen wir uns mal das Pedigree des Rüden Kamilkan an.
Kamilkans Großvater mütterlicherseits war Dallas Quex Road (Epileptiker). Aus einem Artikel der Zuchtstätte Dalmatiner vom
Jagdschlösschen zu Hüttelgesäß konnte ich entnehmen, dass Kamilkans Vater selbst wohl Epileptiker war und dass, obwohl er keine
Epileptiker in sich trug sondern ausschließlich die üblichen Ahnen, aus denen die Epileptiker entstanden sind. Also trägt Kamilkan
selbst zwei Epileptiker, in der 1. und 2. Generation. Das ist schon ziemlich heftig wenn man bedenkt, dass die beiden Epileptiker ganz
am Anfang des Pedigree stehen.
BEISPIEL 3
Arika von der Hüpfburg ist eine, ebenfalls an Epilepsie erkrankte Hündin, mit einem ziemlich eindeutigen Pedigree.
Arika von der Hüpfburg stammt ab von Daili von der Burg Baldeck und Quelvin vom Scheibenholz. Er ist der Vollbruder von
Quendy vom Scheibenholz aus unserem 1. Beispiel oben.
Daili von der Burg Baldeck stammt ab von Jilloc’s Hell Driver, der Vater aus unserem 1. Beispiel.
Quelvin vom Scheibenholz hat ebenfalls wie seine Schwester alle üblichen Ahnen, von denen die Epileptiker abstammen.
BEISPIEL 4
Orions Belt Dare to Dream ist ebenfalls ein an idiopathischer Epilepsie erkrankter Rüde, jüngeren Datums.
Orions Belt Dare to Dream hat über seine Mutter Somora’s Eternal Tango 2x Jilloc’s A Man in the Mirror im Pedigree und
demzufolge 2x Ridotto Zoe (Epileptikerin).
Zudem kann er auch aus der väterlichen Seite über Perdita’s Inside Information mit den üblichen Ahnen der epileptischen
Abstammung aufweisen.
Über den Rüden Super Trooper at Knightstone, der ebenfalls ein Linienzuchtprodukt auf Review at Knightstone ist und somit 2x
Dalinda Dandino Dancer in sich trägt, ist nur bekannt, dass er in Dänemark und in Holland einige Nachkommen zeugte, die an
Epilepsie erkrankt sind. Dennoch wurde über den Rüden Washakie Chief As Great As diese Blutlinie in Deutschland wieder
eingeführt. Er hat als einzige Gemeinsamkeit mit den anderen Epileptikern Washakie Othello und Washakie Clausentum Lucy.
Zudem führe ich eine umfangreiche Liste von Zuchtstätten die Nachkommen der oben genannten Epileptikern in der Zucht haben oder
hatten. Dazu gibt es Nachzuchten, die auf vielen Ahnentafeln vorkommen und in der VDH/FCI Zuchtwelt viel eingesetzt und als tolle
Vererber angepriesen werden oder wurden:
Alphadirato Emperor *2004
Vater: Jilloc’s A Man in the Mirror
Mutter: Laguna Dios Alisia Donna
Dalmings Hocus Pocus *2003
Vater: Jilloc’s A Man in the Mirror
Mutter: Dalming’s Great Bunny
Divalinor Dreamkeeper *2006
Vater: Dot Com’s Break Me Shake Me
Mutter: Sweet Emotion Panthera Unica
Dot Com’s Break Me Shake Me *2003
Vater: Jilloc’s A Man in the Mirror
Mutter: Timanka’s Hothouse Flower
Suse vom Gramzower Kloster *2007
Vater: Dalmings Hocus Pocus
Mutter: Penelope vom Gramzower Kloster
Somora’s Eternal Tango *2011
Vater: Divalinor Dreamkeeper
Mutter: Utopia vom Gramzower Kloster
(3. Gener. Jilloc’s A Man in the Mirror)
Jilloc’s Hell Driver *2002
Vater: Jilloc’s A Man in the Mirror
Mutter: Jilloc’s Candle in the Wind (Ridotto Zoe)
Union Jack vom Gramzower Kloster *2009
Vater: Perdita’s Right on Time
Mutter: Suse vom Gramzower Kloster
Spotnik’s Unbuttoned Uniform *2000
Vater: Jilloc’s A Man in the Mirror
Mutter: Spotnik’s Queen O’Spades
Und alle diese Hunde, von Alphadirato Emperor bis Spotnik’s Unbuttoned Uniform sollen ebenfalls den einen oder anderen
Epileptiker hervor gebracht haben. Und dies ist nur ein minimaler Teil von Zuchttieren, die mit der oben aufgeführten Abstammung
Nachwuchs bekamen. Meine Liste umfasst derzeit 178 Zuchttiere, die von 1985 -2021 mit dieser Abstammung gedeckt oder geworfen
haben. Was ich allerdings noch herausgefunden habe ist, dass keiner der entstandenen Epileptiker nur in einer Seite die betroffenen
Ahnen aufweist. Sie waren bis jetzt immer auf Mamas und Papas Seite zu finden. Von den meisten Zuchttieren habe ich die Ahnen bis
hin zur 12. Generation dokumentiert und verglichen. Leider habe ich noch immer viel zu wenig Krankheitsfälle dokumentiert, zumal
auch ein Epileptiker nicht unbedingt die höchste Lebenserwartung aufzuweisen hat.
Dalinda Dandino Dancer wurde mit 4 jahren eingeschläfert. Seine Vollschwester, Dalinda Dandino Dancy war ebenfalls an Epilepsie
erkrankt und wurde mit 6 Jahren eingeschläfert. Auch Ridotto Zoe wurde eingeschläfert. Die Frage hier natürlich ist auch, ob sie
aufgrund der Krankheit eingeschläfert wurden oder weil ein an Epilepsie erkrankter Hund in der Zucht nicht tragbar ist.
Auf die Epilepsie aufmerksam geworden bin ich tatsächlich erst 2012, als mich eine ehemalige Zuchtstätte des VDH anschrieb und mir
mitteilte, dass ich mit meinen Hunden aufpassen sollte, da diese Epilepsie vererben könnten. Zuerst dachte ich mir: hä, was will die
denn jetzt von mir. Mit unserer Vereinsgründung fühlte ich mich dann dennoch in der Pflicht, diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zu
schenken und fand eine interessante Webseite eines ehemaligen VDH Kennels Dalmatiner vom Jagdschlösschen zu Hüttelngesäß,
der über das Theme Epilepsie und deren Auswirkung auf die deutsche Zucht schon im Jahr 2008 berichtete.
Leider hat die Zuchtstätte diesen sehr ausführlichen Artikel, in dem Zuchtnamen der Hunde, Geburts- und Todesdaten genannt, wer,
wo und wann welchen Epileptiker gezeugt hat, teilweise gelöscht. Nur noch eine abgespeckte Version ist zu finden, jedoch habe ich mir
damals alle wichtigen Daten aus dem Artikel heraus geschrieben. Nichtsdestotrotz schreibt diese ehemalige Zuchtstätte wie keine
andere über alle möglichen Probleme beim Dalmatiner und der Zucht. Seit diesem Tage hat mich das Thema nicht mehr los gelassen
und ich sammle Daten, Ahnen und durchforste das Internet nach Dalmatinern, die daran erkrankt sind. Ich schreibe die Leute an und
hoffe auf interessante Gespräche aber vor allem auf Informationen zu den Ahnen.
Nun ist es ja aber auch nicht so, dass automatisch alle Welpen aus solchen Verpaarungen an Epilepsie erkranken. Wenn ich mal die
einzelnen Zuchtbücher der derzeit in Deutschland 4 ansässigen, dem VDH unterstellten Dalmatinerzuchtvereine durchgehe, finde ich
unmengen dieser Ahnen und obwohl ich glaube, dass die Dunkelziffer der erkrankten Tiere bei weitem höher ist als wir ahnen, ist es
gemessen an den Verpaarungen nicht sonderlich hoch. Das sieht natürlich anders aus, wenn man selbst ein erkranktes Tier bei sich
Zuhause hat.
Und bei vielen Hunden ist es ja auch so, dass sie diese Ahnen irgendwo weit hinten im Pedigree haben und man auch diesen Hund
dann nicht einfach aussortieren möchte, zumal sie ja auch Familienmitglieder sind und nicht einfach wie ein kaputtes Lattenrost zu
ersetzen sind, da sie sicherlich andere, wundervolle Eigenschaften mit sich bringen. Dennoch finde ich es höchst fahrlässig, wie z. B. bei
den Dalmatiner von den Meehrpunkten, die Ende 2021 eine Verpaarung durchgeführt haben.
Folgend liste ich noch ein paar Verpaarungen auf, die ich persönlich als wirklich nicht optimal ansehe:
BEISPIEL 1 (Dalmatiner von den Meehrpunkten)
Der Vater, Eliot S Nevskih Ostrovov hat 2x Jilloc’s A Man in the Mirror inne
Die Mutter, Heppi Sembo Snow Show hat 3x Jilloc’s A Man in the Mirror, 1x Dallas Quex Road und nochmals Ridotto Zoe.
6x Ridotto Zoe (Epileptikerin)
1x Dallas Quex Road (Epileptiker)
von der 3. Generation bis hin zur 6. Generation. Also dementsprechend noch recht weit vorne im Pedigree.
In der heutigen Zeit, wenn man sich nur ein bisschen mit dem Thema Ahnenforschung und Epilepsie beschäftigt, sollte man auf solche
Verpaarungen verzichten. Wo war denn da der VDH ? Warum hat er diese Verpaarunge nicht verboten ? Die Wahrscheinlichkeit, dass
einer dieser Welpen an Epilepsie erkranken könnte, ist nicht minder.
BEISPIEL 2 (Purple Spots)
Die Zuchtstätte selbst findet findet man nur über Facebook und auch dort ist seit 2019 nichts mehr passiert. Keine Wurfankündigung,
keine Informationen über die Elterntiere oder die Zuchtstätte selbst. Die ausgewählte Hündin ist Daydream of Sventa Spring. Der
erste Blick auf die ersten 3 Generationen, rief bei mir wieder gehirnerschütternd verdächtiges Kopfschütteln hervor.
Vater der Hündin ist Orion’s Belt Classy Clipper, der über Somora’s Eternal Tango gleich 2x Jilloc’s A Man in the Mirror inne hat und
dementsprechend 2x Ridotto Zoe (Epileptikerin)
Mutter der Hündin ist Call Me Lilu of Sventa Spring, die über Alphadirato Emperor ebenfalls Jilloc’s A Man in the Mirror trägt.
Der Vater des angekündigten Wurfes, Purple Spots Bendet, ist ein wirklich sehr schönes Exemplar seiner Rasse, allerdings ist auch er
nicht ohne Tadel. Über seine Mutter, Jahanara’s Shooting Star von der hohen Würde, ja die Hündin ist aus meiner Zucht, trägt er
ebenfalls 2x Dallas Quex Road (Epileptiker) und 1x Dalinda Dandino Dancer (Epileptiker) im Pedigree. Also ich würde diese
Verpaarung nicht durchführen. Interessanter Weise ist die Wurfankündiung dieser Zuchtstätte von der Vereinswebsite plötzlich
verschwunden.
Ich erwähnte ja oben, dass ich auf meine ehemaligen Zuchthunde hingewiesen wurde, dass sie Epilepsie vererben oder daran
erkranken könnten. Natürlich habe ich mich in den letzten Jahren auch mal intensiv um die Ahnen meiner Hunde gekümmert und
teilweise ganz schön geschluckt. Fangen wir mit meiner Stammhündin an:
Friendly Runners Beauty Diva hat in der 4. Generation auf Mamas Seite 1x Dallas Quex Road und in der 5. Generation auf Papas
Seite 1x Dallas Quex Road.
Ihr Sohn und mein Erfolgsrüde Chanook von der hohen Würde, hatte sie dementsprechend in der 5. und 6. Generation auf der Mama
Seite. Papas Seite (Aramis Komet) war sauber.
Meine zweite Hündin, Freda vom Welsh-Hof hatte in der 6. Generation 2x Dalinda Dandino Dancer (Epileptiker) auf der Mama Seite
(Dana vom Welsh-Hof). Die Papa Seite (Starlong Sandro Song of my Soul) war sauber.
Ihre Tochter und damit meine dritte Hündin Honeybee Chu’si von der hohen Würde, hatte sie dementsprechend in der 7. Generation
auf der Mama Seite. Die Papa Seite (Ma’arif Fachem Famous Booker) war sauber.
Meine vierte Hündin, Onya von Reindhold’s Hüsung, hatte in der 6. Generation 1x Dalinda Dandino Dancer (Epileptiker) auf der
Papa-Seite (Multi-Kulti von Reinhold’s Hüsung). Die Mama Seite (Joy von Reinhold’s Hüsung) war sauber.
Meine fünfte Hündin, Chilaili Asa Nanica von der hohen Würde (ursprünglich hieß sie Betty vom Knospengrund), hatte keinen
Epileptiker drin. Aber auch sie hatte Dallas Facsimilia, Pampard Poppy und Washakie Clausentum Lucy über Perdita’s Inside
Information in ihrem Pedigree.
So, nachdem man das alles erst einmal verdaut hat, schien es doch wie ein Wunder zu sein, dass nicht noch mehr passiert ist, als die
beiden Rüden aus meinem Beispiel von symptomatischer Epilepsie, zumal ich die Hunde ja auch untereinander verpaart habe. Das
Resultat daraus z. B. ist mein Mocha. Er hat bis auf Charly, alle Ahnen der 4 Hündinnen in sich und ist ein wahres Sammelsurium an
Epileptikern. Leider konnte ich es nicht verhindern, dass Nachkommen aus seinen Würfen in die Zucht gingen. Zumindest ein Rüde,
Aslan vom Zehnthof, befindet sich derzeit in der Zucht und hat ebenfalls schon Würfe gezeugt. Dass ich Mocha vor einigen Jahren habe
kastrieren lassen, war ja kein Zufall. Ich wollte ihn aufgrund seiner Abstammung nicht mehr zur Zucht einsetzen und habe ihm
tatsächlich aus Sicherheitsgründen seine Männlichkeit genommen. Leider viel zu spät. Hier passt, Gott sei Dank, nicht das Sprichwort
“aus Schaden wird man klug” sondern eher “besser spät als nie”. Obwohl er an sich ein toller Vererber ist und wirklich wundervolle
Eigenschaften an seine Nachkkommen weiter gegeben hat. Mein Fazit für die Zukunft, falls ich doch noch einmal züchten sollte: kein
Epileptiker soll mehr in meinen Zuchttieren drin sein und Ahnen aus denen sie entstanden sind, auch nicht. Das wiederum bedeutet
für mich: viel Spaß beim Suchen nach dem optimalen Hund.
Es gibt viele VDH Kennel in Deutschland, die gerne mit der Jilloc’s Linie züchten. Und es gibt genügend Züchter in Europa die ein oder
mehrere Nachfahren, Rüde oder Hündin, von dem besonders stark eingesetzten Rüden Jilloc’s A Man in the Mirror in ihrer Zucht
haben. Ich kann gar nicht aufzählen, wieviele seiner Nachkommen in der Zucht sind. Da es für den Dalmatiner noch keinen genetischen
Test gibt um herauszufinden, welcher der Zuchttiere Träger der Epilepsie ist, liegt es also derzeit noch immer in den Händen jedes
einzelnen Züchters, bestimmte Zuchtlinien sicherheitshalber von der Zucht auszuschließen. Da aber schon seit bestimmt 20 Jahren
bekannt ist, dass sich Epileptiker in der Zucht befanden und Nachkommen derer ebenfalls zur Zucht eingesetzt werden, sich
anscheinend aber rein gar nichts in der VDH-Zucht tut, außer ein allgemein gehaltener Artikel auf der Verbandswebsite um den Schein
zu wahren.
Nimmt man allerdings mit den Züchtern Kontakt auf und versucht sie auf das Problem hinzuweisen, wird man rigoros abgewiesen und
stößt auf eine Mauer von Ignoranz. Stattdessen ist es ja derzeit das absolute Highlight LUA’s zu züchten, als ob der Dalmatiner keine
größeren Probleme hat als sein Urinsystem, welches man mit vernünftiger Fütterung gesund halten kann.
Und selbst Vereine die nicht dem VDH/FCI angehören, wie z. B. der Pro Dalmatian e.V., die sich bei ihrer Gründung auf die Fahne
geschrieben hatten nicht mit der Abstammung von Epileptikern zu züchten, haben nun Zuchthunde in ihren Reihen, die Epileptiker in
sich tragen und vermischen sie nun auch noch mit gesundem Blut importierter Zuchttiere aus dem Ausland. Da sieht man mal wieder,
dass anscheinend NIEMAND dazu bereit ist auf Zuchthunde mit solchen Ahnen zu verzichten.
Wir empfehlen ausschließlich Welpen von Zuchtstätten zu kaufen die sich der Problematik genetischer Erkrankungen bewusst
sind und dementsprechend offen damit umgehen bzw. würden wir keine Empfehlung aussprechen einen Welpen bei einer
Zuchtstätte zu kaufen die sich nicht den Vorgaben des VDH unterwirft oder diese “großzügig handhabt. Dies gilt IM
BESONDEREN für die Dalmatiner, speziell wegen der hier vorkommenden angeborenen Taubheit. Bitte bedenken Sie, das ein
Welpe von einem Züchter der unter den Auflagen des VDH züchtet eine Vielzahl von Vorzügen gegenüber einem aus einer freien,
unkontrollierten Zucht aufweist.